Back-Contact Solarmodule – Technologische Vorteile gegenüber PERC und TOPCon
- Martin Schmal
- 19. Aug.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Aug.

Back-Contact Solarmodule sind durch die Verlagerung aller elektrischen Kontakte auf die Zellrückseite eine Neuerung. Es entfällt die typische Abschattung der Zellfront durch Metallkontakte. Das Resultat sind homogene, tief-matt-schwarze Solarmodule mit messbar höherem Wirkungsgrad - aktuelle 23,5 % Modulwirkungsgrad und 27 % Zellwirkungsgrad. Bei begrenzter oder teils verschatteter Dachfläche kann dieser Effizienzsprung eine wirtschaftlich attraktiven Lösung ausmachen.
Funktionsweise der Back-Contact Solarmodule
Bei der Back-Contact-Technologie, im Folgenden "BC", befinden sich sämtliche Leiterbahnen auf der Rückseite der Solarzelle. Herkömmliche Module verteilen ihre elektrischen Kontakte hingegen auf Vorder- und Rückseite, was zwangsläufig einen Teil der Frontfläche für Leiterbahnen abschattet. Back-Contact Zellen kombinieren ein metallfreies Frontdesign mit einer komplexeren matrixartigen Kontaktarchitektur auf der Rückseite. Die Vorderseite bleibt frei - Keine metallischen Elementen stören das einfallende Licht.
Technisch umgesetzt wird dies durch ein Rückseitenlayout aus abwechselnd p- und n-dotierten Fingerstrukturen, die per Laser präzise in das Zellsubstrat eingebracht werden. Dieses Laser-Patterning trennt die Kontakte voneinander, optimiert die Stromführung und minimiert Widerstände. Strom wird vollständig auf der Rückseite abgeführt, wodurch die Wege kürzer sind – Das führt zu verringerten Leitungsverlusten und senkt das Hotspot-Risiko innerhalb der Zelle. Kurz gesagt: Back-Contact-Zellen verfügen über eine hochoptimierte Zellarchitektur, die maximale Lichtausbeute und effiziente Stromableitung kombiniert.
Technologie | Optik Vorderseite | Wirkungsgrad | Temperaturkoeffizient | Verschattungsverhalten |
PERC | silberne Leiterbahnen sichtbar | 21–22 % | –0,35 %/°C | anfällig |
TOPCon | leichte Busbars sichtbar | 22–23 % | –0,29 %/°C | anfällig |
Back-Contact | keine Leiterbahnen sichtbar |  bis 23,8 % | –0,26 %/°C | sehr gut |
Höherer Wirkungsgrad im Vergleich zu PERC und TOPCon
Ein zentrales Merkmal von Back-Contact Solarmodulen ist ihr außergewöhnlich hoher Wirkungsgrad. Da auf der Zellvorderseite keinerlei Busbars oder Kontaktfinger vorhanden sind, geht kein Sonnenlicht durch frontseitige Metallstreifen verloren. Zum Vergleich: Bei konventionellen PERC- oder TOPCon-Zellen blockieren die vorderseitigen Silberleiter etwa 3–5 % des einfallenden Lichts. Back-Contact-Zellen hingegen nutzen die volle Zellfläche zur Photonenabsorption. Zudem entfallen die durch Frontmetallisierung verursachten lokalen Erwärmungen, da keine vorderseitigen Sammelschienen oder auch "Busbars" genannt, vorhanden sind. In der Summe kann die Rückkontakt-Technologie also deutlich mehr Sonnenenergie in Strom umwandeln.
480Wp Leistung auf 2m²
Keine lichtinduzierte Degradation (LID)
Hinzu kommt, dass Back-Contact-Zellen meist auf n-Typ-Siliziumwafern basieren. N-Typ-Wafer bieten eine höhere Ladungsträgermobilität und sind weniger anfällig für Verunreinigungen als p-Typ-Material. Außerdem tritt bei ihnen praktisch keine lichtinduzierte Degradation (LID) auf, was bedeutet, dass die Leistung nicht schon in den ersten Betriebswochen nachlässt. In Kombination mit beidseitigen Passivierungsschichten zur Reduktion der Oberflächenrekombination erreichen BC-Zellen so Zellwirkungsgrade von über 27 % in der Serienfertigung.
Was bedeutet, dass BC-Module unter hohen Temperaturen spürbar mehr Leistung liefern. Diese technischen Vorteile machen Back-Contact-Zellen zu einer der effizientesten Zellarchitekturen auf dem Markt.
Der Unterschied BackContact zu PERC, TOPCon und HJT
Der Effizienzvorsprung zeigt sich auch auf Modulebene: Während konventionelle PERC-, TOPCon- oder HJT-Module derzeit auf Modulwirkungsgrade von rund 21–23 % kommen, erreichen SOLYCO Back-Contact Module bereits 23,5 %. Das entspricht pro Modul etwa 30 W Mehrleistung gegenüber aktuellen TOPCon-Modellen im Residential-Bereich. In der nächsten Generation sind sogar Wirkungsgrade von über 25 % zu erwarten. Gerade bei begrenztem Dachplatz erlauben BC-Module somit einen deutlich höheren kWp pro Quadratmeter. Mit anderen Worten: Mehr Leistung auf gleicher Fläche bedeutet einen höheren Anlagen-Ertrag und oft auch wirtschaftlich attraktivere Projekte.
Besseres Verschattungsverhalten und höherer Energieertrag
SOLYCO BackContact Module zeichnen sich durch ein überlegenes Verhalten bei Teilverschattung aus – ein wichtiger Vorteil besonders im Wohn- und Stadtbereich, wo Dächer oft teilweise durch Gauben, Schornsteine oder Nachbargebäude beschattet werden. Selbst temporäre Verschmutzungen wie Laub, Vogelkot oder Schnee können zu Verschattung führen. Bei herkömmlichen Solarmodulen kann schon die Teilabschattung einzelner Zellen zum Ausfall eines ganzen Modul-Strings führen, da die betroffene Zelle den Stromkreis unterbricht. Back-Contact Module besitzen dagegen eine feingliedrige Zellstruktur mit integrierter Bypass-Funktionalität auf Zellebene. Das heißt: Bleibt ein Teil einer Zelle unverschattet, kann dieser Bereich weiterhin Strom produzieren, während der verschattete Teil umgangen wird. Nicht verschattete Zellbereiche bleiben bis zu einem gewissen Grad weiter aktiv, anstatt dass gleich das ganze Modul in die Knie geht. Dadurch fließt in sogenannten Sub-Strings auch bei partieller Verschattung noch Strom, was den Gesamtertrag deutlich verbessert.

Back-Contact in der Praxis
Praxistests in unterschiedlichsten Klimazonen bestätigen diesen Vorteil. Feldversuche ergaben, dass BC-Module je nach Szenario 4–33 % mehr Energieertrag liefern als konventionelle Module. Auf stark verschatteten Dachflächen kann der Vorsprung über die Anlagenlebensdauer sogar noch größer ausfallen. Für Installateure bedeutet das weniger Abhängigkeit von idealen Sonnenbedingungen, eine flexiblere Anlagenauslegung und zufriedenere Endkunden. Insgesamt punkten Back-Contact-Module also mit einem höheren realen Energieertrag, gerade in suboptimalen Installationssituationen.


Weniger Hotspots und höhere Zuverlässigkeit
Mit der besseren Verschattungsverträglichkeit geht ein weiterer Vorteil einher: weniger Hotspots und damit höhere Betriebssicherheit. Hotspots sind lokale Überhitzungen in einer Solarzelle, die auftreten können, wenn Zellen teils verschattet oder defekt sind und dadurch vom Strom durchflossen werden, den sie selbst nicht mehr produzieren. Bei konventionellen Zellen setzt der sogenannte thermische Durchbruch erst bei relativ hohen Sperrspannungen (etwa 10–20 V) ein. In diesem Zustand fließt ein sehr hoher Strom durch die betroffene Zelle, was zu starker Erwärmung führen kann – im Extremfall bis hin zu Zellschäden oder Brandgefahr. Back-Contact-Zellen besitzen hingegen deutlich niedrigere Durchbruchspannungen von etwa 2–5 V. Wird eine BC-Zelle in den Rückwärtsbetrieb gezwungen (z. B. durch Verschattung), leitet sie also schon bei viel geringerer Spannung Strom. Dadurch begrenzt sie frühzeitig den Stromfluss und verhindert eine gefährliche Hitzeentwicklung. Bypass-Dioden müssen erst bei großflächiger Verschattung eingreifen.
Unterm Strich bedeutet das für Back-Contact Module weniger Energieverlust durch Abschaltung ganzer Strings und eine geringere thermische Belastung der Zellen.
Weniger Stressfaktoren
Labor- und Felddaten untermauern diesen Effekt: Unter ungünstigen Bedingungen – etwa wenn Laub, Schmutz oder Teilverschattungen auftreten – zeigten BC-Module um bis zu 30 °C niedrigere Hotspot-Temperaturen als Standardmodule. Die geringere Hitzeentwicklung erhöht die Sicherheit im Betrieb und schont die Materialien. Auf lange Sicht profitieren Anlagenbetreiber von höherer Zuverlässigkeit und längerer Lebensdauer der Module, da thermische Stressfaktoren minimiert werden.

Ästhetik: Vollflächiges Schwarz ohne Kompromisse
Neben den technischen Leistungsdaten spielt die Optik von PV-Modulen eine immer größere Rolle – besonders im hochwertigen Wohnbau und bei Designprojekten. Back-Contact-Module überzeugen hier durch ihr durchgängig elegantes Erscheinungsbild. Weil keine metallischen Leiterbahnen auf der Zellvorderseite sichtbar sind, entsteht eine tiefschwarze, homogene Moduloberfläche. Weder silberne Stromschienen noch Lötverbindungen oder Farbunterschiede stören die Ansicht. In Kombination mit schwarzem Modulglas und schwarzem Rahmen ergibt sich eine edle „Full-Black“-Optik, die sich harmonisch in moderne Architektur und anspruchsvolle Dachlandschaften einfügt.

5 Vorteile von Back-Contact Modulen für Endkunden:
Mehr Leistung auf gleicher Fläche: Bis zu 15 % höherer Energieertrag und 23,8 % Modulwirkungsgrad.
Bessere Erträge bei Verschattung: Bis zu 33 % mehr Strom bei teilverschatteten Dächern.
Maximale Sicherheit: 30 Jahre Garantie und bis zu 30 °C kühlere Hotspots.
Stabil auch bei Hitze: –0,26 %/°C Temperaturkoeffizient sorgt für mehr Leistung im Sommer.
Premium-Optik: Vollschwarze Module fügen sich elegant in jede Architektur ein.
5 Vorteile von Back-Contact Modulen für Solar-Installateure:
Effizientere Dachnutzung: +30 Wp pro Modul senkt Montage- und Materialkosten.
Flexiblere Planung: Auch bei komplexen verschatteten Dächern stabile Erträge.
Mehr Qualitäts-Versprechen: Geringere Hotspot-Bildung & solideste Technologie
Einmalige Kombination: Premium-Design + viel bessere Verschattungsresistenz durch Matrix-Verschaltung anstatt alleine durch Bypassdioden.
Warum sind Back-Contact Solarmodule teurer als herkömmliche Solarmodule?
Der Fertigungsprozess ist deutlich aufwendiger - aber nicht mehr "absurd" viel aufwendiger wie noch vor 10-20 Jahren. Hier eine einfaches Schaubild zum Vergleich der Zellen:

Back-Contact - Das neue Ding? SOLYCO CTO im Interview.
Back-Contact Solarmodule markieren die nächste Generation PV-Modultechnik. Die Technologie, einst als Nischenlösung betrachtet, hat in den letzten Jahren den Sprung in die industrielle Massenfertigung geschafft und sich etabliert.
Für Installateure, Systemplaner und technikbegeisterte Endkunden in der DACH-Region bedeutet dies, dass Back-Contact-Solarmodule eine äußerst spannende Option für Photovoltaiksysteme darstellen.
FAQ
Warum sind Back-Contact Solarmodule effizienter als PERC, TOPCon und Heterojunction?
Keine Frontmetallisierung bedeutet keine Abschattungsverluste, >27 % Zellwirkungsgrad und besseres Temperaturverhalten.
Sind Back-Contact Module besser bei Teilverschattung?
Ja. Zellinterne Bypass-Funktion hält unverschattete Bereiche aktiv, bis zu 33 % Mehrertrag in verschatteten Lagen.
Wie verhindern BC-Module Hotspots?
Niedrige Durchbruchspannungen (2–5 V) begrenzen Hitzeentwicklung, bis zu 30 °C niedrigere Hotspot-Temperaturen.
Warum sind BC-Module im Premium-Wohnbau beliebt?
Hohe Effizienz plus homogenes Full-Black-Design für nahtlose architektonische Integration.
Welche Garantie bieten SOLYCO Back-Contact Module?
30 Jahre Produkt- und Leistungsgarantie für maximale Investitionssicherheit.
PRESSE
SOLYCO Back-Contact in der Presse:
PV-MAGAZINE
https://www.pv-magazine.de/2025/08/21/solyco-stellt-neues-rueckkontakt-modul-mit-480-watt-vor/
PHOTOVOLTAIK
https://www.photovoltaik.eu/solarmodule/solyco-zeigt-schwarzes-rueckkontaktmodul
PHOTON
SOLARSERVER
PRESSEBOX